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Mönchengladbach

Infos zur Umgebung

Die ersten Siedlungen auf dem Gebiet des heutigen Mönchengladbach sind etwa 300.000 bis 400.000 Jahre alt und zeigen Nachweise des späten Homo erectus (= Homo heidelbergensis) und des Neandertalers. Aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit sind zahlreiche Hügelgräber erhalten.

Zur Römerzeit gehörte das Gebiet des heutigen Mönchengladbach zur Provinz Germania inferior. Es existierten, im 1. bis 3. Jahrhundert, in Mönchengladbach-Mülfort, ein römisches Straßendorf (Vicus Mülfort) mit einer strategisch wichtigen Brücke über die sumpfige Niers sowie wichtige Straßenverbindungen ins römische Köln, Xanten, Neuss und an die Maas.

Im Jahre 974 kam es zum Bau des Gladbacher Münsters und der Gründung einer Abtei durch den Kölner Erzbischof Gero und seinen Begleiter, den Trierer Mönch Sandrad. Der Bau der ersten Klosterkirche fand neben dem Ort statt, an dem 954 die Ungarn die von Balderich, einem Vornehmen des Reiches, kurz vor 800 erbaute Kirche zerstört hatten.

Die Mönche trieben eine Besiedlung voran und legten dazu im 12. Jahrhundert nördlich der Kirche einen Markt an. Handwerker und Gewerbetreibende ließen sich in der Folgezeit hier nieder. Stadtrechte wurden in den Jahren 1364 bis 1366 erteilt. Die Stadt erhielt eine steinerne Stadtmauer, die von den Bürgern zu unterhalten war (Reste davon sind noch am Geroweiher erhalten, ebenso der Dicke Turm, ein Wehrturm am Waldhausener Berg und an der Rückseite des Kapuzinerplatzes). Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Stadt zum Amt Grevenbroich im Herzogtum Jülich.

Am 4. Oktober 1794 marschierten französische Revolutionstruppen in das Stadtgebiet ein. Einen Tag zuvor war die Festung Jülich übergeben worden. Als im Jahre 1801 der deutsche Kaiser Franz II. im Frieden von Lunéville das linke Rheinufer an Frankreich abtrat, wurde Gladbach den französischen Religionsgesetzen unterworfen. Die Abtei wurde aufgelöst; die letzten 31 Mönche verließen das Kloster am 31. Oktober 1802. Die großartige, über die Grenzen Deutschlands bekannte Bibliothek der Abtei wurde zu großen Teilen geraubt oder vernichtet. Von 1798 bis 1814 gehörte die Mairie Gladbach zum Kanton Neersen im Arrondissement de Crévelt im französischen Département de la Roer.[6]

Ab dem Jahre 1815 stand Gladbach unter preußischer Verwaltung und wurde Sitz des Landkreises Gladbach, der 1929 aufgelöst wurde. In diesem Zuge wurde Gladbach auch Sitz der gleichnamigen Bürgermeisterei, die 1859 in die Stadt Gladbach und die Bürgermeisterei Obergeburth geteilt wurde.

Bis Ende des 19. Jahrhunderts hieß die Stadt Gladbach beziehungsweise früher Gleidebach (zahlreiche andere Schreibweisen sind überliefert). Als die Stadt am 1. Januar 1888 kreisfrei wurde, erhielt sie zur besseren Unterscheidung von Bergisch Gladbach den Namen München-Gladbach, was „M. Gladbach“ geschrieben wurde. Am 24. Oktober 1890 wurde in Köln der Volksverein gegründet, wählte aber M. Gladbach als Sitz. Die Bürgermeisterei Obergeburth wurde 1907 in Bürgermeisterei München-Gladbach-Land umbenannt. Stadtkreis und Kreisstadt im preußischen Regierungsbezirk Düsseldorf, links vom Rhein (1919) 64.031 Einwohner, mit dem südlich angrenzenden Rheydt einen geschlossenen Wohnplatz von rund 130.000 Bewohnern bildend. Amtsgericht, Handelskammer, Gymnasium und Realgymnasium, Lykeion (1 mit Aufbau) höhere Fachschule für Textilindustrie; Sitz des Volksvereins für das katholische Deutschland. Hauptsitz der rheinischen Textilindustrie (unter anderem Baumwollspinnereien, Webereien, Färbereien), Eisengießereien, Maschinenfabriken. Die Landgemeinde München-Gladbach hat 22.614 Einwohner.

1921 wurden die Stadt Rheindahlen, die Bürgermeisterei München-Gladbach-Land und Neuwerk mit der Stadt München-Gladbach vereinigt.

1929 wurde München-Gladbach mit Rheydt und anderen Gemeinden (unter anderem Rheindahlen, Hardt, Giesenkirchen und Odenkirchen) zur Doppelstadt Gladbach-Rheydt vereinigt, jedoch 1933 bei der Neuverteilung der Gaue wieder geteilt (auf Wunsch des Reichspropagandaministers Joseph Goebbels, der ein gebürtiger Rheydter war). Danach hieß Alt-München-Gladbach offiziell München Gladbach (ohne Bindestrich) oder kurz M. Gladbach.

In der Nacht zum Pfingstsonntag (11./12. Mai) 1940 erlebte die Bevölkerung München Gladbachs den ersten britischen Luftangriff gegen eine deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg. Der Angriff, der aus insgesamt 37 Flugzeugen erfolgte, galt vor allem dem Straßen- und Eisenbahnnetz in München-Gladbach. Es wurden 5 Bombenabwürfe gezählt. Auch Rheydt wurde angegriffen. Weitere Flächenbombardements der Alliierten auf München-Gladbach und Rheydt, auch im Rahmen der Moral bombing-Strategie, folgten in mehreren Großangriffen bis 1945. Den letzten Großangriff mussten die ohnehin schwer getroffenen Städte am 1. Februar 1945 über sich ergehen lassen. Dabei wurden aus 160 Flugzeugen 1200 Spreng- und 65000 Brandbomben abgeworfen. Bei Kriegsende waren beide Städte zu etwa 65 % zerstört, rund 2000 Zivilpersonen verloren bei den Luftangriffen ihr Leben.[7]

Nach dem Krieg erlangte in beiden Städten die Textilindustrie langsam wieder an Bedeutung; später wurde sie durch den Maschinenbau ergänzt. 1950 wurde die Sprechweise der Stadt M. Gladbach in Mönchen Gladbach geändert, um Verwechslungen mit der Stadt München zu vermeiden, die Schreibweise M. Gladbach blieb aber zunächst erhalten. 1960 wurde schließlich die (bis heute gebräuchliche) Form Mönchengladbach eingeführt. Im Jahre 1974 hatte die Stadt insgesamt 147.567 Einwohner, davon Alt-Mönchengladbach 81.756 (hiervon wiederum Stadtmitte 58.511 und Volksgarten 23.245), Rheindahlen 27.707, Hardt 17.142 und Neuwerk 20.962.
Religion
Die Citykirche (ehemals Hauptpfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt) in Mönchengladbach

Mönchengladbach und Rheydt gehörten anfangs zum Bistum Lüttich. Unter Erzbischof Everger von Köln kam das Gebiet zum Erzbistum Köln und war dem Archidiakonat des Propstes des St. Viktor-Doms in Xanten, Dekanat Süchteln unterstellt. Die Abtei Gladbach war jedoch relativ autonom und übte über die Stadt Gladbach die kirchlichen Rechte aus. Bis 1802 verblieb das Gebiet beim Erzbistum Köln. In Gladbach konnte die Reformation nach reformiertem Bekenntnis zwar zunächst Fuß fassen, sich dann aber wegen des Widerstands des Abtes nicht durchsetzen, so dass Gladbach eine überwiegend katholische Stadt blieb. Im 16. und 17. Jahrhundert bestand in der Stadt jedoch noch eine radikal-reformatorische Täufergemeinde, die trotz mehrerer Konfiskationen und Ausbürgerungen noch bis zur letzten Vertreibungswelle 1722 Bestand hatte. Die den hochdeutschen Mennoniten zugerechnete Gemeinde soll unter anderem die Weberei in Gladbach eingeführt haben. Stimmen in der Stadt, die Täufer aus wirtschaftlichen Gründen in Gladbach zu tolerieren, fanden keine Umsetzung[8][9][10]. Die anderen Protestanten konnten zu Beginn des 17. Jahrhunderts in der „Halle“ auf dem Markt ihre Gottesdienste abhalten. 1684 konnten sie an der Ostseite der Stadt vor der Stadtmauer auch eine Kirche bauen, die jedoch 1857 abgebrochen wurde. Der Neubau der heutigen Christuskirche in der Kapuzinerstraße erfolgte bis 1852. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das Verhältnis der Katholiken zu den Protestanten etwa 4/5 zu 1/5.

Anders war es in Rheydt: Die reformatorische Bewegung setzte dort um 1550 ein. 1560 gab es reformierte Geistliche. 1632 traten die Pfarrer und die Gemeinde in Rheydt auf Druck des protestantischen Herrscherhauses Jülich zum Protestantismus über. Sie unterstanden der Jülicher Provinzialsynode und dem Gladbacher Quartier. Daher war Rheydt eine überwiegend protestantische Stadt. Hier zogen im 19. Jahrhundert jedoch im Zuge der Industrialisierung vermehrt Katholiken zu, so dass das Verhältnis beider Konfessionen relativ ausgeglichen war, doch veränderte es sich später stark zugunsten der Katholiken.

1802 wurden die katholischen Pfarrgemeinden dem neu gegründeten Bistum Aachen zugeordnet, das jedoch 1821/1825 bereits wieder aufgehoben wurde, so dass das Gebiet Gladbach/Rheydt ab 1821 erneut zum wieder errichteten Erzbistum Köln kam. 1930 wurde es dem wieder neu errichteten Bistum Aachen zugeordnet. Mönchengladbach und Rheydt wurden Sitze von Dekanaten und heute gehören alle Pfarrgemeinden der Stadt Mönchengladbach zur Region Mönchengladbach. Hauptkirche der Stadt ist das Mönchengladbacher Münster.

Mit dem Übergang des Herzogtums Jülich an Preußen 1815 wurden die protestantischen Gemeinden Gladbach und Rheydt sowie die Gemeinden der heutigen Stadtteile Mönchengladbachs Glieder der ab 1817 evangelischen Kirche in Preußen (unierte Kirche) beziehungsweise dessen rheinischer Provinzialkirche. Gladbach wurde Sitz eines Superintendenten, aus dem später der Kirchenkreis Gladbach (heute Gladbach-Neuss) innerhalb der evangelischen Kirche im Rheinland hervorging. In den 1960er Jahren wurden die Kirchengemeinden Mönchengladbach und Rheydt in mehrere Kirchengemeinden aufgeteilt. Alle Kirchengemeinden der heutigen Stadt gehören jedoch zum Kirchenkreis Gladbach-Neuss, der aber auch Gemeinden außerhalb der Stadt Mönchengladbach umfasst. Evangelische Kirchengemeinden im Stadtgebiet sind heute die Gemeinden folgender Kirchen: Christuskirche, Friedenskirche, Großheide, Hardt, Odenkirchen, Rheindahlen (Martin Luther), Rheydt und Wickrathberg.

Am 4. September 2009 wurde die Jugendkirche Rheydt in Mönchengladbach offiziell eröffnet. Dabei steht das Haus der Jugendkirche im Zentrum von Mönchengladbach-Rheydt im Mittelpunkt der Jugendkirche. Hier werden die punktuelle Jugendarbeit und die Kräfte aus den verschiedenen Bezirken unter einem Dach gebündelt. Das Haus der Jugendkirche ist ein ehemaliges Schwesternwohnheim und gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde Rheydt.

Folgende Freikirchen sind in Mönchengladbach vertreten: eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche, seit 1867 eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Christengemeinde (eine Pfingstgemeinde im BFP), sowie die Siebenten-Tags-Adventisten. Der "Treffpunkt-H Christen in Mönchengladbach", eine freie charismatische Gemeinde, ist eine Freikirche und gehört zum "Forum Leben Netzwerk". Weiterhin hat die Freie evangelische Gemeinde, kurz FeG, ein Gemeindegründungsprojekt mit zwischenzeitlich regelmäßigen Gottesdiensten in Mönchengladbach.

Darüber hinaus gibt es sonstige religiöse Vereinigungen: die Christengemeinschaft, die Neuapostolische Kirche, die Mormonen (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) und die Christadelphians[11].

Moscheen betreiben die islamischen Verbände Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion / DITIB (Diyanet Merkez Camii / Zentrum-Moschee), Verband der Islamischen Kulturzentren / VIKZ und Millî Görüs / IGMG (Hz.-Bilal-Moschee) sowie die Vereine ar-Rahman (auf Arabisch), Nimet Vakfi (Dergah), Islamischer Kulturverein der Roma sowie IAIK Masjid Hijrat e. V. (auf Pashto und Dari). Den örtlichen Aleviten wurde 2012 die bis dahin evangelisch-methodistische Kreuzkirche als neuer Cem-Gemeindesaal übereignet.

Schon im 18. Jahrhundert bestand in Wickrath und Odenkirchen eine jüdische Gemeinde. Im 19. Jahrhundert existierte jeweils eine Synagoge in Mönchengladbach, Wickrath, Rheydt und Odenkirchen. Im Novemberpogrom 1938 wurden sie geschändet und zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete sich in Mönchengladbach wieder eine jüdische Gemeinde. 1967 wurde ein neues Gemeindezentrum mit einer Synagoge eingeweiht (Gemeindehaus mit Gebetssaal).
Eingemeindungen

Das Stadtgebiet Mönchengladbachs entwickelte sich wie folgt: Die französische Besatzung bildete im Jahre 1798 aus dem alten, ehemals zum Herzogtum Jülich gehörenden Amt Gladbach mit der Stadt Gladbach fünf Bürgermeistereien:

   Gladbach
   Obergeburth bestehend aus den Honschaften Dahl, Ohler, Holt, Hehn, Winkeln, Venn, Großheide, Windberg, Waldhausen, Hamern, Rönneter, Poeth, Beltinghoven sowie Teile von Speick, Hermges und Vorst
   Oberniedergeburth bestehend aus den Honschaften Eicken, Üdding, Lürrip, Bungt, Hardterbroich, Pesch und Teilen von Speick und Hermges
   Unterniedergeburth mit den Honschaften Bettrath, Hoven, Donk und Damm
   Hardt bestehend aus den Honschaften Hardt, Rasseln und Teilen von Vorst

Bereits zwei Jahre später, im Jahre 1800, wurde Hardt der Bürgermeisterei Gladbach zugeordnet, doch gab es bis 1. Januar 1807 noch eine eigenen Verwaltungsstelle. Zum 1. Januar 1836 erhielt Hardt jedoch wieder seine Selbständigkeit und wurde um die Honschaften Hehn und Winkeln sowie den restlichen Teil von Vorst, die alle bis dahin zur Bürgermeisterei Obergeburth gehörten, vergrößert. Der Rest von Obergeburt wurde nach Gladbach eingemeindet. Ebenso die Honschaften Eicken, Hardterbroich und Teile von Lürrip, die bis dahin zur Bürgermeisterei Oberniedergeburth gehörten. Der Rest von Oberniedergeburth (Üdding und Lürrip teilw.) wurde mit Unterniedergeburt zur Gemeinde Neuwerk zusammengeschlossen. Somit gab es ab 1836 noch drei Gemeinden: Stadt Gladbach und Gemeinden Hardt und Neuwerk. Gladbach war jedoch weiterhin in die drei Spezialgemeinden Gladbach, Oberniedergeburth und Obergeburth unterteilt. Teile von Obergeburth wurden 1859 als Gemeinde Obergeburth ausgegliedert, während die anderen Teile Obergeburths und Oberniedergeburth bereits seit 1857 zur Stadt Gladbach gehörten, welche zum 1. Januar 1888 unter dem Namen „München-Gladbach“ kreisfrei wurde. Zum 1. Januar 1907 wurde die Bürgermeisterei Obergeburth in Gladbach-Land umbenannt, bevor diese zum 1. August 1921 mit der Gemeinde Neuwerk und der Stadt Rheindahlen (Stadtrechte seit 1354, bis 1876 nur Dahlen) nach München-Gladbach eingemeindet wurde. Am 1. August 1929 erfolgte die Vereinigung der kreisfreien Stadt München-Gladbach mit der Gemeinde Hardt, der kreisfreien Stadt (seit 1907) Rheydt, der Stadt Odenkirchen und dem Amt Schelsen (mit der Gemeinde Giesenkirchen) zur neuen kreisfreien „Stadt Gladbach-Rheydt“. Doch wurde diese Stadt bereits am 1. August 1933 wieder in zwei Städte aufgeteilt: Stadt „München Gladbach“ (mit Hardt) und Stadt „Rheydt“ (mit Odenkirchen, Giesenkirchen und Schelsen). Beide Städte wurden dann im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform am 1. Januar 1975 unter Einbeziehung der Gemeinde Wickrath (1933 gebildet aus dem Amt Wickrath mit den Ortschaften Beckrath, Wickrathhahn, Herrath, Wickrathberg und Buchholz sowie der Gemeinde Wanlo) zur heutigen kreisfreien Stadt Mönchengladbach vereinigt.[12]

Laut Guinness-Buch der Rekorde ist Mönchengladbach die einzige Stadt Europas, die zwei Hauptbahnhöfe hat (Mönchengladbach Hbf und Rheydt Hbf). Dieser Umstand ist darin begründet, dass die Bundesbahn nach den Gebietsreformen in den 1970er-Jahren nahezu keine Bahnhofsumbenennungen vorgenommen hat, sodass die neuen Stadtzugehörigkeiten bei kaum einem Bahnhofsnamen Erwähnung finden. So hat die Stadt Herne zum Beispiel nur den Hauptbahnhof Wanne-Eickel, obwohl Wanne-Eickel seit 1975 nicht einmal mehr als offizieller Stadtteil von Herne existiert. Die Besonderheit Mönchengladbachs und Rheydts, die zu dieser Kuriosität geführt hat, besteht darin, dass zwei recht große Städte mit jeweils einem Hauptbahnhof vereinigt wurden. Durch die Vereinigung bedingt hat die Stadt auch zwei Telefonvorwahl-Nummern (02161 und 02166). Dies ist allerdings nicht ungewöhnlich, Köln hat beispielsweise sechs verschiedene Vorwahlen. Allerdings hat die Stadt beispielsweise weiterhin auch zwei Karnevalsrufe (Halt Pohl beziehungsweise All Rheydt).

Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Stadtteile ist nicht besonders ausgeprägt. Laut einer Studie der Stadtentwicklung Mönchengladbach vom Juni 2004 ist die Stadt eine „nach wie vor innerlich zerrissene Großstadt“, deren „Handeln bisweilen nicht durch das gemeinschaftliche Ziel (bestimmt ist), die Gesamtstadt voranzubringen, sondern vielmehr dadurch, die Stadtbezirksnachbarn mit kritischen Blick zu beobachten“.
Einwohnerentwicklung
? Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Mönchengladbach

Im Jahre 1890 lebten in München-Gladbach rund 50.000 Menschen. Am 1. August 1921 schlossen sich die kreisfreie Stadt München-Gladbach (64.031 Einwohner 1919), die Landgemeinden München-Gladbach (22.614 Einwohner 1919) und Neuwerk (11.836 Einwohner 1919) sowie die Stadt Rheindalen (8.308 Einwohner 1919) zur neuen Großstadt München-Gladbach mit etwa 110.000 Einwohnern zusammen. Am 1. August 1929 stieg durch die Eingemeindung von Rheydt (45.095 Einwohner 1925), Odenkirchen (20.023 Einwohner 1925) und weiterer Orte die Einwohnerzahl der neuen kreisfreien Stadt Gladbach-Rheydt auf rund 200.000. Nach der am 1. August 1933 erfolgten Ausgliederung der Stadt Rheydt (mit Odenkirchen, Giesenkirchen und Schelsen) und den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg halbierte sich die Bevölkerung der Stadt München-Gladbach im Jahre 1945 auf nur noch 106.000 Einwohner.

Am 11. Oktober 1960 erfolgte die Umbenennung in Mönchengladbach. 1968 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Rheydt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Die Eingemeindung von Rheydt (99.963 Einwohner) und Wickrath (13.961 Einwohner) am 1. Januar 1975 brachte einen Zuwachs von 114.000 Personen auf 263.000 Einwohner. Im Jahre 1996 erreichte die Einwohnerzahl der Stadt mit 266.873 ihren historischen Höchststand. Am 31. Dezember 2007 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Mönchengladbach nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 260.018[13] (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Politik
Geschichte von Rat und Oberbürgermeister

An der Spitze der Stadt Gladbach standen zunächst die Gerichtsschöffen. Ferner gab es einen Vogt als Vertreter des Landesherrn. Ab 1400 sind erstmals Bürgermeister erwähnt, von denen es zunächst sechs auf Lebenszeit gewählte gab. Diese bildeten den Magistrat. Drei waren Schöffen, die anderen drei von der Bürgerschaft gewählt. Schied ein Schöffe aus, trat der vom Amtmann ernannte Schöffe an dessen Stelle. Schied ein Mitglied der von den Bürgern gewählten Mitglieder aus, wurde aus mehreren Kandidaten ein neuer gewählt. Vom gesamten Magistrat traten zwei Bürgermeister in jährlichem Wechsel als regierender und beisitzender Bürgermeister hervor. Sie leiteten die Stadtverwaltung. Einen Rat gab es erstmals seit 1446, dessen Vorsitzender der regierende Bürgermeister war. In französischer Zeit wurde ab 1797 die Munizipalverfassung eingeführt. Stadtoberhaupt war der ehrenamtliche „Maire“, dem zwei ehrenamtliche Beigeordnete und ein Municipalrat zur Seite standen. 1815 wurde die preußische Bürgermeistereiverfassung, 1845 die Gemeindeordnung der Rheinprovinz und 1856 die preußische Städteordnung. Danach leitete ein Bürgermeister beziehungsweise ab 1869 meist ein Oberbürgermeister die Stadtverwaltung. Ihm stand auch weiterhin ein Rat zur Seite.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt. Erste direkt gewählte Oberbürgermeisterin Mönchengladbachs wurde Monika Bartsch (CDU). Die Ämter der Stadtverwaltung sind heute auf die Innenstädte der ehemals selbstständigen Städte Mönchengladbach und Rheydt verteilt.
Stadtrat
Siehe auch: Ergebnisse der Kommunalwahlen in Mönchengladbach

In der XV. Amtsperiode (2009 bis 2014) des Stadtrats von Mönchengladbach sind die sieben Parteien und eine Wählergruppe vertreten (siehe Tabelle). Die Regierungskoalition ist eine Ampelkoalition bestehend aus SPD, den Grünen und der FDP. Mönchengladbach wird erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder ohne die Beteiligung der CDU regiert.[14] Der Stadtrat besteht aus 66 Stadträten und dem direkt gewählten und stimmberechtigten Oberbürgermeister, der die Sitzungen leitet, aber dem Stadtrat nicht angehört.
Oberbürgermeister von Mönchengladbach

 
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